Aalen

Samstag 15.03.2025:

Am 15.03.2025 begab ich mich auf eine Reise, die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbinden sollte: Ziel war die charmante Stadt Aalen in Baden-Württemberg. Bereits früh am Samstagmorgen, um 5:56 Uhr, begann meine Fahrt mit dem RE 5 Richtung München Hauptbahnhof. Von dort ging es weiter mit der RB 89 über Augsburg und Günzburg direkt in die Stadt am Limes. Die Strecke zwischen München und Aalen bietet eine landschaftlich reizvolle Kulisse, die die Reise zu einem besonderen Erlebnis macht.

Nach meiner Ankunft in Aalen führte mich mein erster Weg zu einem kleinen, gemütlichen Bäcker direkt am Bahnhof. Dort gönnte ich mir in entspannter Atmosphäre einen frisch gebrühten Kaffee und ein leckeres Frühstück. Ich war sofort begeistert: Die freundliche Bedienung und die hervorragende Qualität der Produkte haben mich überzeugt.

Gestärkt und voller Vorfreude tauchte ich anschließend in die faszinierende Welt der Römer ein. Wer mehr über die Geschichte der Römer erfahren möchte, sollte unbedingt das beeindruckende Limesmuseum besuchen. Es ist ein absolutes Muss für Geschichtsinteressierte und alle, die sich für die römische Vergangenheit begeistern können.

Das Museum befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Stadthalle und ist bequem erreichbar. Vom ZOB Aalen sind es mit dem Bus nur etwa 5 Minuten Fahrzeit, gefolgt von einem kurzen Fußweg von ca. 3 Minuten ab der Haltestelle Stadthalle/Limesmuseum. Im Museum tauchen Sie tief in die Geschichte des römischen Aalens ein. Sie erfahren, wie das einst größte Reiterkastell nördlich der Alpen genutzt wurde. Anhand fiktiver, aber archäologisch fundierter Lebensläufe erleben Sie, wie die Römer hier lebten und wie die Versorgung der Reiter und der Bevölkerung organisiert war. Zahlreiche Exponate laden zum Entdecken und Staunen ein.

Ein besonderes Highlight ist die Ausstellung zum Thema Grenzen. Warum werden Grenzen errichtet, und welche Funktionen erfüllen sie? In der interaktiven Ausstellung können Sie die weltweiten Grenzbefestigungen erkunden und sich mit deren Vor- und Nachteilen auseinandersetzen. Sie haben die Möglichkeit, selbst Stellung zu beziehen und Ihre Meinung zu hinterfragen.

Vergleichen Sie Ihre Ansichten mit denen anderer Besucher und entdecken Sie Gemeinsamkeiten oder Unterschiede in der Wahrnehmung dieses komplexen Themas. Auf dem Außengelände des Museums können Sie die Fundamente des historischen Stabsgebäudes besichtigen und sich ein Bild von dessen beeindruckender Größe machen. Außerdem haben Sie die Gelegenheit, einen rekonstruierten Reiterstall mit angrenzenden Wohnräumen zu erkunden. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Menschen damals im Einklang mit ihren Tieren lebten und ihren Alltag organisierten.

Wenn Sie noch weiter in die faszinierende Geschichte der Stadt Aalen eintauchen möchten, lohnt sich ein Besuch im Urweltmuseum. Dieses befindet sich im alten Rathaus an der Reichsstädter Straße 1, unweit des Marktplatzes. Im Museum reisen Sie 150 Millionen Jahre in die Vergangenheit und begegnen beeindruckenden Fossilien von urzeitlichen Tieren und Pflanzen, wie Tintenfischen, Seelilien und Dinosauriern. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine beeindruckende Sammlung vielfältiger und faszinierender Kristalle.

Die Altstadt von Aalen ist ein echtes Juwel. Mit ihren charmanten Fachwerkhäusern und den gemütlichen Fußgängerzonen lädt sie zum entspannten Bummeln und Erkunden ein. Die Stadt lässt sich wunderbar zu Fuß entdecken. Ein Highlight auf Ihrem Spaziergang ist das Geburtshaus von Johann Gottfried Pahl, das Sie sicherlich nicht übersehen werden.

Ein besonderer Tipp: Besuchen Sie den Wochenmarkt, der jeden Samstagvormittag in der Altstadt stattfindet. Hier erwartet Sie ein buntes Treiben, das die Stadt zum Leben erweckt. Nutzen Sie die Gelegenheit, frische, regionale Produkte zu kaufen und das authentische Flair Aalens zu genießen.

Die Kirche St. Nikolaus lädt auf angenehme Weise dazu ein, eine kleine Pause einzulegen und sich wieder aufzuwärmen. Sie können die beeindruckende Architektur des Gebäudes in Ruhe erkunden, während Sie gleichzeitig die Gelegenheit haben, Ihre Seele baumeln zu lassen und neue Energie zu tanken.

Zum Abendessen verschlug es mich ins Café, Restaurant und Bar Podium in Aalen. Dieses gemütliche Lokal bietet frisch zubereitete Speisen, darunter köstliche Spieße, zu fairen Preisen. Die Beliebtheit dieser Location spiegelt sich in der lebhaften Atmosphäre wider, denn hier trifft sich ein junges und bunt gemischtes Publikum – der ideale Ort, um den Abend ausklingen zu lassen.

Anhand meiner Fotos können Sie erkennen, wie malerisch die Stadt Aalen ist. Leider spielte das Wetter an diesem Samstag nicht ganz mit – es war zwar trocken, aber die Temperaturen erinnerten noch an den Winter. Dennoch konnte der Charme der Stadt ungehindert zur Geltung kommen.

Der nächtliche Abstecher in die Stadt hat sich meiner Meinung nach wirklich gelohnt.

Besonders aufgefallen sind mir die vielen jungen Menschen, die das Stadtbild prägen. Das dürfte vor allem daran liegen, dass Aalen eine Hochschule beherbergt, die natürlich zahlreiche Studierende und Lehrende anzieht.

Ein echtes Highlight war die stimmungsvolle Beleuchtung, die die Stadt in einem ganz besonderen Glanz erstrahlen lässt. Glücklicherweise blieb es am Abend trocken, obwohl es tagsüber so aussah, als würde es noch regnen. Aber manchmal hat man einfach Glück.

Entdecken Sie die nächtliche Schönheit der Stadt in meinen Bildern.

Sonntag 16.03.2025:

Nach einem reichhaltigen und schmackhaften Frühstück in meinem B&B Hotel in Aalen entschied ich mich, tief in die faszinierende Welt der Naturwissenschaften und Technik einzutauchen. Dafür bietet sich ein Besuch im Explorino an, das zur Hochschule Aalen gehört.

Im Explorino-Labor können Sie die faszinierenden Zusammenhänge zwischen Technik und Naturwissenschaften durch zahlreiche Experimente selbst entdecken. Die interaktiven Exponate laden zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Besonders Kinder und Jugendliche profitieren von diesem spielerischen Zugang, der eine oft als trocken empfundene Materie auf lebendige Weise erlebbar macht. An den Wochenenden bietet das Museum ein ideales Ausflugsziel für Familien, die das spannende Angebot gemeinsam nutzen können.

Unter der Woche sind die Vormittage vor allem für angemeldete Gruppen reserviert. Ab 14:00 Uhr steht das Explorino jedoch auch ohne vorherige Anmeldung für Einzelbesucher und Familien offen.

Ein besonders familienfreundliches Extra ist der Pausenraum, in dem Sie Ihre selbst mitgebrachte Verpflegung genießen können. So wird der Museumsbesuch noch entspannter und angenehmer.

Planen Sie für Ihren Besuch unbedingt genügend Zeit ein – die spannenden Experimente und Entdeckungen lassen die Stunden wie im Flug vergehen. Das Explorino ist zudem bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar – die nächste Bushaltestelle liegt nur eine Gehminute entfernt.

Ein Wochenende voller skurriler Ereignisse geht leider viel zu schnell zu Ende. Doch einige Begegnungen werden mir sicherlich im Gedächtnis bleiben: Zum Beispiel das junge Mädchen, etwa 15 Jahre alt, das ich am ZOB in Aalen traf. Ganz ohne Vorwarnung zeigte sie mir und ihrer Freundin voller Stolz Fotos ihrer Katze und erzählte begeistert von den Kunststücken ihres Haustiers. Außerdem wollte sie unbedingt, dass ich den Namen der Katze errate. Leider lag ich völlig daneben – wie sollte ich den Namen einer mir unbekannten Katze auch erraten? Zumal ich ja nicht einmal das Mädchen vorher gekannt hatte.

Ebenfalls unvergesslich bleibt mir der junge Mann, den ich mittags im Zug in Aalen erlebte. Selten habe ich jemanden so tief schlafen sehen wie ihn. Als ich ihn schließlich weckte, schien er völlig orientierungslos – er wusste nicht einmal mehr, wohin er ursprünglich wollte. Erst als er begriff, dass er am Endbahnhof in Aalen angekommen war, sprang er hektisch aus dem Zug. Dabei blieb er komplett wortlos und kommunizierte ausschließlich nonverbal. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie durch den Wind jemand sein kann.

Ein weiteres Erlebnis, das mich irritierte, war ein Fahrgast zwischen Augsburg und München. Kaum saß er, setzte er sich eine VR-Brille auf und tauchte in einen Film oder ein Spiel ein – zumindest vermute ich das. Doch dabei blieb es nicht: Er machte dazu auch ausladende Arm- und Handbewegungen, was das Ganze noch skurriler wirken ließ.

Solche Begegnungen erleben Sie nur, wenn Sie mit offenen Augen durch die Welt gehen und statt des Autos auf den Zug oder den öffentlichen Nahverkehr setzen. Natürlich können Sie auch im Auto über andere Menschen nachdenken, aber die direkte Interaktion und die Unmittelbarkeit, die der ÖPNV bietet, werden Sie dort niemals erfahren.

Wofür ich allerdings wieder einmal überaus dankbar bin, ist das WLAN in der BRB. Dank dessen kann ich diesen Text während meiner Fahrt zwischen München und Übersee schreiben und direkt hochladen – ein kleiner Luxus, der Reisen noch angenehmer macht.