Göppingen

Samstag 22.03.2025:

Für die Reise nach Göppingen habe ich mich ja mehr oder minder nur entschieden, da ich auf der Rückfahrt meiner Reise von Lübeck nach Oberbayern im ICE einen Vater mit seiner Tochter aus Göppingen kennengelernt habe, die ebenso wie ich Städtereisen am Wochenende mögen. Diese beiden Personen führten aus, dass sich eine Reise nach Göppingen eigentlich nicht lohnen würde.

Also hatte ich bereits im letzten Jahr mein Hotel in der Stadt gebucht und die Reise in meinem DB-Navigator gespeichert.

Die Anreise aus Oberbayern nach Göppingen dauert rund 5 Stunden mit dem Zug. Sie fahren über München, Augsburg und Ulm nach Göppingen.

Der erste Teil der Reise von Übersee bis München sollte etwas spannend verlaufen, da es Reparaturen an der Strecke gab und so das eine oder andere Signal nicht wirklich das machte was es sollte. Einmal kurz vor Rosenheim musste sogar der Lockführer aussteigen und per Hand eine Schrankenanlage schließen, damit der Zug diesen Bahnübergang queren durfte. Dies alles hat insgesamt eine Verspätung von ca. 15 Minuten eingebracht. Meinen Anschlusszug nach Augsburg habe ich dennoch sehr gut erreichen können. Der Rest der Reise verlief ohne Verspätungen. Die Strecke von Augsburg nach Ulm überzeugt mich immer wieder aufs neue. Sie kommen durch eine wirklich malerische Landschaft und können einfach nur staunen wie schön es doch in Deutschland sein kann.

In Göppingen angekommen sollte dann mein erstes Ziel die Burgruine Hohenstaufen sein. Mit dem Bus der Linie 933 ab dem ZOB Göppingen brauchen Sie ca. 17 Minuten um in dem Ortsteil Hohenstaufen anzukommen. Sie können entweder an der Bushaltestelle Dorfplatz/Rathaus oder Reichsdorfstraße aussteigen.

Der Weg hoch zur Ruine ist von beiden Bushaltestellen ungefähr gleich. Sie sollte jedoch beachten, dass Sie erst durchs Dorf gehen um dann anschließend auf einen Waldweg überzuwechseln.

Entsprechend sollten Sie der Witterung angepasstes Schuhwerk tragen. Ebenso sollten Sie beachten, dass der Aufstieg zur Ruine durchaus steile Passagen hat.

Jedoch lohnt sich die Anstrengung sehr. Sie werden auf dem Gipfel mit einem herrlichen Blick entschädigt. Was mir bei der Ruine besonders gefällt, sind die vielen Bänke an den Aussichtspunkten, wo Sie einfach nur ihre Seele baumeln lassen können und die Schönheit der Natur genießen können. Sie haben selbstverständlich auch die Möglichkeit einen Teil der noch vorhandenen Baureste zu begehen und können erahnen wie die Staufer dort oben gelebt haben könnten.

Hier können Sie ihre Brotzeit zu sich nehmen und können mit anderen Besuchern ins Gespräch kommen. Alternativ können Sie die Berggaststätte Himmel und Erde besuchen. Ein Abstecher in das Dokumentationszentrum zur Burg lohnt sich meines Erachtens auf jeden Fall. Sie sollten jedoch auf die Öffnungszeiten achten. In unmittelbarer Nähe zum Dokumentationszentrum befindet sich die Barbarossakirche. Leider können Sie in diese Kirche nicht mehr einkehren, da aufgrund von Personalmangel das Gebäude dauerhaft geschlossen ist. Aber das Kirchengebäude ist auch von außen sehr beeindruckend.

Nachdem ich mir sowohl die Burgruine als auch das Dokumentationszentrum in aller Ruhe angeschaut hatte, habe ich mich wieder auf den Weg in die Stadt Göppingen gemacht. Ich wollte mehr über den Ort und seine Menschen erfahren. Dafür habe ich mich für einen Besuch des Städtische Museum im Storchen entschieden. In diesem historischen Museum haben Sie die Möglichkeit weit in die Geschichte der Stadt Göppingen zurück zu gehen. So erfahren Sie, dass ein Krieger oder Bauer im 6. Jahrhundert namens „Geppo“ der Namensgeber der Stadt sein soll. Erst zu der Zeit der Staufer wurde Göppingen eine Stadt. Sie können jedoch noch mehr über den Ort Göppingen erfahren. So war und ist Göppingen durchaus für seine Mode bekannt. In den 1920-er Jahren ist Göppingen für seine Perltaschenproduktion bekannt. Die Handtasche ist seit jeher für die Modebewusste Frau ein unverzichtbares Accessoire. Es sind jedoch auch andere wichtige Industriezweige wie die Firma WMF (Geislingen/Steige) oder die Firma Märklin in den Ausstellungsräumen mit Exponaten vertreten. Ein Besuch dieses kleinen aber sehr feinen Museums lohnt sich meines Erachtens auf jeden Fall, vor allem, wenn man etwas mehr über die Stadt Göppingen und seine Bewohner erfahren möchte.

Um die Stadt Göppingen für mich persönlich zu erkunden habe ich mich dazu entschieden einfach mal so durch den Ort zu laufen. Mir sind viele besondere Orte ins Auge gefallen, so zum Beispiel das Amtsgericht Göppingen welches in dem ehemaligen Schloss Göppingen seinen Sitz gefunden hat. Der Schlosspark in unmittelbarer Nähe lädt zum Verweilen ein. Da bei meinem Besuch schon sehr frühlingshaftes Wetter war, zog es selbstverständlich viele Menschen in diesen Park um dort ihre Freizeit zu gestallten. Allgemein ist die Stadt sehr gut zu Fuß zu erkunden. So sind der Markplatz, der ZOB, das Rathaus mit seinem Infopoint, die Stadtkirche oder auch die Oberhofenkirche sehr gut zu Fuß zu erreichen.

Göppingen ist durchaus eine sehr modere Stadt, die jedoch auch die Tradition mit bewahrt hat. So finden sich im Stadtgebiet durchaus sehr modere Häuser, aber auch historische Bauten. Die Plätze in der Stadt sind großzügig gestaltet und laden zum verweilen ein. Besonders die Parkanlagen, die im gesamten Stadtgebiet verteilt sind, gefallen mir besonders gut. Diese Parks ziehen auch die Bevölkerung der Stadt an und bieten viele Freizeitmöglichkeiten. Auch der Aspekt des Entspannens und Entschleunigens kommt in dieser Stadt auf keinen Fall zu kurz. Gastronomisch hat Göppingen in der Innenstadt wirklich viel zu bieten. Sie finden sicherlich etwas was ihren Geschmack entspricht.

Auf meinen Bildern möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick in die Schönheit der Stadt Göppingen geben.

Sonntag 23.03.2025:

Der Start in den neuen Tag in Göppingen sollte mit einem englischen Frühstück beginnen. Das Frühstück war gut und reichhaltig. Also konnte ich gut gestärkt meinen Plan in die Tat umsetzten und mich auf den Weg zur Firma Märklin in das Museum begeben.

Da ich jedoch noch eine Stunde Zeit hatte um in das Museum gehen zu können, habe ich mich dazu entschieden erst die Stadt in der Nähe des Museums zu erkunden. Ich muss schon sagen, dass mich die Stadt Göppingen durchaus überzeugt. Göppingen erinnert mich unter anderem an die Städte im Ruhrpott in NRW. Einerseits finden Sie Industrie und Natur. Die Mischung ist wirklich perfekt.

Im Märklineum angekommen habe ich mich mit der Geschichte der Firma Märklin auseinandergesetzt. Mir haben wirklich alle Exponate gefallen. Märklin ist eben mehr als nur die bekannte Modelleisenbahn.

Märklin kann mit seinem Spielzeug und seinen Technikbaukästen überzeugen. Gefallen haben mir die Fahrzeuge zu Land, zu Luft, zu Wasser und eben zur Schiene. Die Spielzeuge aus dem Bereich Haushalt zeigen gut wie vielfältig das Sortiment ist. Einige der Exponate aus der Geschichte der Firma Märklin zeigen deutlich, dass früher das Spielzeug vollkommen anders ausgesehen hat und heute definitiv so nicht mehr hergestellt werden dürfte. Es zeigt sich jedoch sehr anschaulich, dass Spielzeug immer einen pädagogischen Auftrag erfüllen sollte. Ich persönlich freue mich sehr darüber, dass sich die Firma Märklin explizit dazu entschieden hat, kein Kriegsspielzeug mehr zu produzieren.

Genial finde ich vor allem die im und vor dem Museum aufgebauten Modelleisenbahnen. Die liebe zum Detail ist eindeutig zu erkennen. Vor allem überzeugte mich, dass die ausgestellten Eisenbahnmodelle durchaus beim täglichen fahren mit der Bahn in groß auf der Schiene im Einsatz sind und viele Menschen und Güter von A nach B transportieren.

Auf meinen Bildern können Sie meines Erachtens die perfekte Mischung aus Natur und Industrie in der Stadt Göppingen gut erkennen.

Die Rückfahrt von Göppingen nach Oberbayern verlief eigentlich recht gut. Jedoch gab es einen Personenschaden auf der Strecke von Göppingen nach Geislingen. Entsprechend war die Strecke gesperrt. Was mich mal wieder persönlich sehr ins nachdenken bringt, ist die Tatsache, dass sich andere Reisende darüber aufregen, dass die Bahn eben ihren Betrieb auf der Strecke eingestellt hat und es aus diesem Grund es zu Verspätungen gekommen ist.

Die Bahn kann nichts dafür, dass aus welchem Grund auch immer es zu einem Personenschaden gekommen ist. Dieser Personenschaden kann aufgrund von einer Unachtsamkeit eines Menschen passiert sein, der eigentlich noch gerne weitergelebt hätte oder eben durch eine Person verursacht worden sein, die eben ihrem Leben ein Ende setzten wollte.

Aber auf jeden Fall ist es wichtig, dass das Zugpersonal sowie alle Mitreisende und alle anderen beteiligten bei dem Unfall entsprechend versorgt werden. In einer solchen Situation ist es meines Erachtens eben wichtig die eigenen Interessen der pünktlichen Zugfahrt zurückzustellen und eben umzuplanen. Die Mitarbeiter der Bahn sind selbstredend bemüht die Verspätungen zu kurz wie möglich zu halten.