Landshut

Meine Reise in die Wittelsbacher Stadt Landshut sollte ganz im Zeichen von Natur, Kultur und Entspannung stehen.

Dabei war es mir ebenso wichtig, meine Energiereserven wieder aufzuladen. Wie bei den meisten meiner Reisen habe ich auch diesmal den ÖPNV für die Anreise genutzt. Die Fahrt in den frühen Morgenstunden verlief reibungslos und stressfrei.

In Landshut gibt es die Möglichkeit, verschiedene Lauschtouren zu unternehmen. Ich entschied mich für den Stadtrundgang Landshut, um die historischen und kulturellen Highlights der Stadt zu entdecken. 

Der Startpunkt des Rundgangs befindet sich direkt am Rathaus in Landshut. Vom Hauptbahnhof aus gelangen Sie bequem mit dem Bus dorthin – die Fahrt dauert etwa 10 Minuten. Steigen Sie an der Haltestelle Altstadt aus, und von dort ist es nur ein kurzer Spaziergang bis zum Rathaus.

Diese Lauschtour startet am Rathaus und dem Pappenbergerhaus und führt Sie durch die historische Altstadt. Entdecken Sie dabei beeindruckende Sehenswürdigkeiten wie die prächtige Stadtresidenz, den lebhaften Straßenmarkt, das gut erhaltene Stadttor Ländtor sowie das prachtvolle Etzdorf Palais. Von vielen Punkten der Stadt haben Sie zudem einen beeindruckenden Blick auf die Burg Trausnitz. Ein Abstecher zum Denkmal von Herzog Ludwig dem Reichen lohnt sich ebenfalls. Der Herzog spielte eine zentrale Rolle bei der berühmten Landshuter Hochzeit, die alle vier Jahre in der Stadt gefeiert wird und sowohl für Einwohner als auch Besucher ein absolutes Highlight darstellt.

In der Nähe der Kirche St. Martin finden Sie das historische Landschaftshaus, das vom 16. bis Anfang des 19. Jahrhunderts als Sitz der Landesstände diente. Hier trafen sich Vertreter des Adels, der Geistlichkeit und des Bürgertums. Die reich verzierte Fassade des Gebäudes zeugt von seiner Bedeutung in dieser Zeit. Direkt daneben erhebt sich die gotische Kirche St. Martin mit dem weltweit höchsten Backsteinturm, der beeindruckende 130 Meter misst und damit sogar die Burg Trausnitz überragt.

Wenn die Kirche geöffnet ist, sollten Sie unbedingt einen Blick hineinwerfen. Die beeindruckende Architektur und Atmosphäre laden dazu ein, innezuhalten und neue Energie zu tanken.

Bereits im Mittelalter war Landshut ein wichtiger Knotenpunkt des internationalen Handels. Zahlreiche Symbole erinnern noch heute daran. Auf der Lauschtour entdecken Sie beispielsweise den Markuslöwen, der auch in Venedig zu finden ist – ein Hinweis auf die italienischen Einflüsse in der Stadt. Auch der Salzhandel spielte eine bedeutende Rolle. Im ehemaligen Salzstadl befindet sich heute die Stadtbibliothek. Die ursprüngliche Fassade des Gebäudes ist bis heute erhalten geblieben. Erst später wurden viele der Häuser in der Altstadt so farbenfroh und prächtig gestaltet, wie sie heute zu sehen sind.

Wenn Sie die wunderschöne Stadt Landshut besuchen, sollten Sie sich einen Abstecher zur beeindruckenden Burg Trausnitz nicht entgehen lassen.

Der Aufstieg von der Stadt hinauf zur Burg ist zwar durchaus anspruchsvoll, doch die Anstrengung lohnt sich in jeder Hinsicht. Oben angekommen, werden Sie mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt belohnt. Darüber hinaus fasziniert die Burg mit ihrer reichen Geschichte und beeindruckenden Architektur. Ich hatte das Glück, an einer privaten Führung teilzunehmen – weniger, weil ich so wichtig bin, sondern vielmehr, weil an jenem Montagvormittag nur wenige Besucher vor Ort waren.

Die Burg kann ausschließlich im Rahmen einer Führung besichtigt werden, was den Besuch noch spannender macht. Besonders beeindruckend fand ich die Übernachtungswohnung, die einst für König Ludwig II. eingerichtet wurde. Als er die Burg besuchte, stellte er fest, dass es für ihn keine Schlafmöglichkeit gab. Daher ließ er kurzerhand eine Wohnung in die Burg integrieren. Kurioserweise verbrachte er dort jedoch niemals eine Nacht. Tatsächlich wurde das Bett nur einmal genutzt – und zwar von einem US-Soldaten, der ein großer Bewunderer von König Ludwig II. war. Auch die weiteren Spuren und Einflüsse des Königs, wie etwa in der Burgkapelle, sind äußerst interessant und laden zum Entdecken ein.

Die Burggeschichte wurde jedoch nicht nur durch ihre königlichen Bewohner geprägt. Im Jahr 1961 ereignete sich ein verheerender Brand, der große Teile der Burg zerstörte. Dieser Vorfall hatte jedoch auch unerwartete Vorteile: Durch das Feuer wurden beispielsweise die Hilfslinien der kunstvollen Wand- und Deckenmalereien wieder sichtbar, was spannende Einblicke in ihre Entstehung ermöglicht. Zudem nutzte man die Gelegenheit, einige Räume neu zu gestalten. So ist es heute möglich, die Wand des einstigen Schlafzimmers zu besichtigen.

Ein weiteres Highlight, das Sie bei Ihrem Besuch nicht verpassen sollten, ist das Museum direkt in der Burg. Es beherbergt eine Sammlung wunderschöner Exponate, die Geschichte und Kunst auf einzigartige Weise miteinander verbinden.

Nach meinem Besuch der Burg zog es mich an die idyllische untere Isar. Hier konnte ich den Kopf frei bekommen und neue Energie für die kommenden Tage tanken. Genießen Sie die wohltuende Ruhe, die der Fluss ausstrahlt.

Während meines Aufenthalts am Fluss beobachtete ich viele Menschen, die ihre Mittagspause nutzten, um hier eine Auszeit zu genießen und ihr Essen in der entspannten Atmosphäre einzunehmen.

Gleichzeitig sah ich andere, die die freie Zeit aktiv gestalteten und sich sportlich betätigten. Wiederum manche ließen, genau wie ich, einfach die Seele baumeln, während sie die warmen Temperaturen eines außergewöhnlich schönen Februartages auskosteten. Die Natur an der unteren Isar lädt förmlich dazu ein, abzuschalten und die inneren Akkus wieder aufzuladen. Doch leider geht auch der schönste Tag voller Natur und Kultur irgendwann zu Ende.

Die Reise von Landshut nach München entwickelte sich unerwartet zu einem kleinen Abenteuer. Wie so oft auf der Strecke zwischen Freising und München waren Personen im Gleis unterwegs. Warum gerade auf dieser Strecke immer wieder solche Vorfälle passieren, bleibt mir ein Rätsel. Dabei ist die Strecke eigentlich recht angenehm, und die Züge fahren normalerweise pünktlich.

Die Bahn reagierte jedoch schnell und organisierte einen Schienenersatzverkehr. Doch wie zu erwarten, bietet ein Bus bei Weitem nicht genug Platz für so viele Reisende wie eine S-Bahn oder ein Regionalexpress. Es wurde entsprechend eng und kuschelig im Bus – für Menschen mit Platzangst sicherlich keine ideale Situation. Der Vorteil? Man fährt durch die Ortschaften und bekommt ein wenig mehr von der Umgebung zu sehen. Doch das Chaos sollte nicht enden: Am Bahnhof Unterschleißheim gab es einen kleinen Zwischenfall. Ein anderer Busfahrer streifte beim Rückwärtssetzen und Ausfahren aus der Haltestelle unseren Bus und beschädigte den linken Außenspiegel. Zum Glück konnte der Schaden direkt vor Ort repariert werden, und die Fahrt Richtung München-Feldmoching konnte fortgesetzt werden.

Da ich meinen geplanten Anschlusszug in München nicht mehr rechtzeitig erreichte, blieb mir eine knappe Stunde Aufenthalt. Diese Zeit nutzte ich, um mein Abendessen bei den Pommes Freunden am Hauptbahnhof zu genießen. Gute Pommesbuden findet man in Bayern schließlich nur an ausgewählten Standorten, und die Pommes Freunde gehören definitiv dazu.

Mit genügend Zeit, um meinen Zug nach Salzburg zu erreichen, hatte ich das Glück, einen Platz direkt an einem Tisch zu ergattern. So konnte ich in Ruhe diesen Bericht über die Erlebnisse meiner heutigen Reise schreiben. Manchmal hat alles eben doch seinen Sinn.

Abschließend kann ich sagen, dass sich der Ausflug nach Landshut definitiv gelohnt hat. Die Stadt hat viel zu bieten, und ich werde sie sicherlich wieder besuchen. Leider ist die Residenz aktuell wegen Umbauarbeiten geschlossen. Ihre Wiedereröffnung ist wohl für Ende 2025 geplant. Bis dahin gibt es aber noch genug andere Dinge in Landshut zu entdecken!