Frankfurt am Main
Samstag 17.05.2025:
Meine Reise nach Frankfurt am Main sollte unter keinen guten Stern stehen. Der erste Teil meiner Reise bis Siegen sollte mehr als gut verlaufen. Jedoch musste ich feststellen, dass ab Siegen die Regionalzüge nur bis Gießen fahren würden, da es auf einem Stellwerk zu Personalausfällen gekommen ist. Laut DB Navigator APP sollte eigentlich Zeitnahe ein Schienenersatzverkehr organisiert werden, jedoch war dies nicht der Fall. Überhaupt war die Organisation des SEV mehr als schlecht organisiert.
In Gießen habe ich sage und schreibe über 1,5 Stunden ausgehalten um dann zu erfahren, dass erstmal nur ein Bus kommen würde um die Menschen weiter nach Friedberg (Hessen) zu bringen um von dort aus mit der S-Bahn nach Frankfurt am Main zu gelangen. Aber da sich bereits gefüllt weit über 1.800 Personen angesammelt hatten um auf den Bus nach Friedberg zu kommen war das Unterfangen überhaupt eine Chance zu haben in den Bus zu kommen ungefähr so realistisch wie ein 6er im Lotto.
Besonders erschrocken war ich jedoch über die Tatsache, welches Gedrängel viele der anderen Mitreisenden an den Tag gelegt haben. Jeder wollte der erste sein und kaum einer hat Rücksicht auf die anderen Mitreisenden genommen. Man hatte gar keine Chance sich irgendwie in irgendeine Richtung zu bewegen, da die Menschenmassen einfach viel zu eng aneinander standen. Ein besonders negatives Beispiel war eine Reisende, die sich sehr darüber aufgeregt hat, dass der Bus voll war. Sie hat sogar noch die Polizei, die vor Ort war, abgebettelt, dass diese doch dafür sorgen sollten, dass Sie noch in den Bus einsteigen dürfe. Das der Bus voll war hat diese Frau in keinerlei Hinsicht interessiert. Sie fluchte sehr darüber, dass der Busfahrer einfach die Tür zum Einstieg verschlossen hat und keinen Fahrgast mehr aufgenommen hatte. Aber wenn ein Bus voll ist, ist er eben voll.
Glücklicherweise habe ich, nach der Abfahrt des Busses, zwei andere Reisende gefunden die sich dann gemeinsam mit mir ein Taxi genommen haben um eben nach Friedberg zu gelangen. Die Fahrtkosten haben wir entsprechend auf uns aufgeteilt. Die S-Bahnfahrt von Friedberg bis zum Hauptbahnhof in Frankfurt dauert dann jedoch nochmals 40 Minuten. So war ich erst um kurz nach 16.30 Uhr an meinem Hotel und konnte Einchecken. Der Mitarbeiter an der Rezeption war sogar so nett und hat ein Up-Grad meines Zimmers vorgenommen sodass, ich ein Zimmer bekommen habe welches in einer besseren Lage im Hotel hat.
Nach dem Einchecken solle mich dann mein erster Weg in das Jüdische Museum der Stadt Frankfurt am Main führen. Der Besuch des Museums lohnt sich meines Erachtens sehr um sich mit dem Leben von Juden und deren Glauben auseinander zusetzten. Sie erfahren in dem Museum viel über die Kultur und den Glauben mit seinen Ritualen. Es wird besonders darauf eingegangen welche Bedeutung die Jüdische Gemeinde in Frankfurt für die Entwicklung der Stadt hatte. Sie haben die Möglichkeit sich mit der Gegenwart der Juden in Frankfurt auseinander setzten und erfahren welche Familien in Frankfurt einen besonderen Stellenwert innehatten. So erfahren Sie viel über die Familie Rothschild, jedoch auch über die Familie Frank. Anne Frank, bekannt durch ihr Tagebuch, wurde am 12.06.1929 in Frankfurt am Main geboren. Selbstverständlich darf ein Besuch des Geburtshauses nicht fehlen.
Nach dem Besuch des jüdischen Museums und des Geburtshauses von Anne Frank habe ich dann einen Abendlichen Spaziergang am alten Römer, am Main und am Dom gemacht. Das Leben in Frankfurt findet durchaus bei dem herrlichen Wetter wie heute auf der Straße statt. Sie haben wirklich an fast jeder Ecke die Möglichkeit gut zu essen oder einfach nur so etwas zu trinken. Auf meinen Bildern können Sie meines Erachtens relativ gut Erahnen wie das Leben in der Stadt ist. Es lohnt sich wirklich die Stadt gehend und mit dem ÖPNV zu erkunden.
Sonntag 18.05.2025:
Nach einer sehr guten Nacht im Hotel und einem guten Frühstück sollte mich mein erster Weg wieder auf den Römer in Frankfurt führen.
Es ist erstaunlich wie unterschiedlich ein Platz morgens ohne die Menschenmassen des Vorabends wirken kann. Obwohl schon morgens wieder Touristen den Platz besiedelten, war die Stimmung dennoch eine vollkommen andere. Die Partylaune des Vorabends zeigte sich jedoch leider auch in den Hinterlassenschaften mit entsprechender Verschmutzung des Platzes. Dennoch wirkten die Häuser im Tageslicht vollkommen anderes. Irgendwie überzeugt dieser Platz mit seiner natürlichen Schönheit. Die Fachwerkhäuser ziehen einen irgendwie vollkommen in den Bann. Es ist wirklich schön sich diese Architektur anzusehen und über die Baukunst unserer Vorfahren nachzudenken. Meines Erachtens ist der Römer voller Magischer Energie.
Da am 18. Mai der Internationale Tag des Museums ist sollte natürlich ein Besuch des Museums für Kommunikation auf dem Tagesprogramm stehen. Entsprechend des Festtages hatte natürlich das Museum einen kostenfreien Eintritt. Aber auch viele andere Museen locken an diesem Festtag mit kostenfreiem Eintritt in ihre Ausstellungen. Was mir bei dem Museum für Kommunikation besonders gefällt, ist das dieses Museum extra eine Lauschtour zur Dauerausstellung anbietet. So haben Sie eine noch bessere Möglichkeit sich mit den Exponaten der Ausstellung auseinander zu setzten. Sie erfahren welche Bedeutung eine schnelle Weitergabe von Informationen für die Entwicklung der Welt hat. Ebenso können Sie erfahren welche Stolpersteine modere Kommunikation mit ihrer Fehleranfälligkeit für das Fortbestehen eines Fußballvereins haben kann. Nehmen Sie sich die Zeit zu erfahren wie ein Brief von A nach B kommt und welche Schritte zur Verarbeitung der Sendungen nötig sind. Genial fand ich die Werbespots der Post zu dem Thema Postleitzahlen.
Mir haben vor allem die Exponate zum Thema Reisen gefallen sowie zur moderneren Kommunikation. Einige der gezeigten Exponate habe ich vor Jahren selbst einmal genutzt. Besonders die Entwicklung des Telefons mit seiner Vermittlungstechnik zeigen deutlich die immer schneller werden Entwicklung der modernen Kommunikation. Von der Handvermittlung hin zur Internetbasierten Telefonie. Aber auch der Bereich des Mobilfunks mit seinen Endgeräten wird gut dargestellt.
Es wird auf die Bedeutung des Radios- und Fernsehens zur Vermittlung von Informationen sehr gut eingegangen. Die gezeigte Antennentechnik der UKW-Anntenne, UHF-Anntenne, VHF-Anntenne sowie Sat-Antenne ist mir durch meine Ausbildung als Radio- Fernsehtechniker bestens bekannt. Es wir selbstverständlich auf den Buchdruck sowie die Zeitungen eingegangen. Sie haben auch die Möglichkeit sich mit den ersten Computern und Smartphones auseinander zu setzen. Vielleicht entdecken Sie ja das eine oder andere Gerät, welches Sie selbst genutzt haben. Fehlen darf natürlich die Kommunikation der Antike nicht. So finden Sie die Anfänge der Kommunikation per Schrift und des Morsens.
In den Kunsträumen besteht die Möglichkeit sich durch Kunstwerke Mediengeschichten erzählen zu lassen. Die gezeigten Exponate landen durchaus zum Nachdenken ein.
Die Aktuelle Sonderausstellung Apropos Sex zeigt meines Erachtens deutlich, wie wichtig eine klare Kommunikation bei diesem durchaus sehr Tabu behafteten Thema der Menschheit ist. Die Ausstellung geht sehr gut auf das Thema ein und Sie können viel über sich und die Gesellschaftliche Bedeutung erfahren. Erfahren Sie wie mit dem Thema in unterschiedlichen Kontexten umgegangen wird. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit sich mit dieser überaus guten Ausstellung auseinander zu setzten.
Die Rückreise von Frankfurt am Main ins Chiemgau verlief außer einem Zwischenfall kurz vor Winterhausen eigentlich fast viel zu gut.
Am Bahnhof Winterhausen haben irgendwelche andere Menschen einfach Steine auf die Gleise gelegt um eben zu sehen was passiert, wenn eine Lock darüberfährt. So etwas zu machen ist hoch gefährlich und kann mit schlimmen Unfällen oder gar Toten enden. Obwohl der Zug bei der Einfahrt schon entsprechend langsam war, konnte man sogar aus dem Zug erkennen, mit welcher Wucht der / die Stein(e) zerstört wurden und die Splitter auf den Bahnsteig geschleudert wurden. Hätte genau an dieser Stelle ein Mensch gestanden, so wären die Verletzungen des Menschen durchaus stark, wenn nicht sogar Lebensbedrohlich.
Aber auch die Beschädigungen am Zug sind nicht zu vernachlässigen. Der Lockführer hat natürlich vor weiterfahrt eine genaue Begutachtung des Zuges und der Radreifen vorgenommen und die Beschädigungen fotografiert. Zum Glück konnten wir mit einer Verspätung von 10 Minuten weiterfahren. Aber es hätte auch vollkommen anders verlaufen können und der Zug hätte aus Sicherheitstechnischen Gründen seine Fahrt in diesem Bahnhof beenden müssen.
Ein Eingriff, welcher Art auch immer, in den Zugverkehr ist einfach lebensgefährlich und kostet den Reisenden im schlimmsten Fall das Leben. Hiermit meine Bitte an allen anderen Menschen da draußen, lasst die Finger von der Infrastruktur der Bahn und macht nichts was den ordentlichen Betrieb des Zugverkehrs behindern kann.